Austria, Loweraustria, Mistelbach, Hausbrunn

Lieber Fred!
Die meisten Wohnhäuser in Hausbrunn sind bereits Nachkriegsgebäude oder ganz neu gebaut. Nur die Keller sind oft älter und in häufig schlechtem Zustand, wie man aus den Bildern ersehen kann. Einige Häuser sind aber bereits sehr alt. Waren am Wochenende mit unserem Hund in Schrattenberg spazieren und haben nach dem Haus 276 gesucht. Es sind aber alle Häuser durcheinander und zusätzlich neu nummeriert, sodass man vom Gemeindeamt erfragen müsste, welcher heutigen Adresse das Haus deiner Vorfahrin Rosalia Fest zugeordnet werden könnte, dann könnten wir von dort ein Foto schicken, oder weißt du die exakte Lage von ihrem Haus von einem alten Plan?

Mit freundlichen Grüssen

René Artés


Rosalia Artes jüngster Bruder war ein Joseph Artes. Dessen gleichnamiger Sohn, seine Frau und deren Sohn Josef Artes (Schuhmachermeister) sowie seine Frau Theresia geborene Gallhart, verwitwete Frühbeck sind dort begraben gewesen.-
LG-René

Das Grundstück hinter 90/91
Links neben dem Rathaus muss 91 gewesen sein. LG René

Lieber Fred!
Hausbrunn Nr. 91 hab ich natürlich als erstes hier im Ort gesucht. Es gibt aber heute kein Haus Nr. 91 mehr. Es sind die Häuser zwischen Nr. 1 und 117 exakt geordnet, nämlich die Häuser zwischen den alten Stadttoren, die es heute nicht mehr gibt. Ich kann die Stelle aber dringend vermuten, da es das Haus 89 und 93 gibt. Das Rathaus hat keine Nummer entspricht aber dem Haus Nr. 92 und links daneben, wo heute eine Statue von Gottfried von Preyer steht muss das Haus gestanden haben. Links daneben, also auf dem Grundstück, das 90+91 entspricht, ist das Ratshausstüberl. Es ist ein neues Gebäude. Laut Fragen an Senioren des Ortes, können sie sich erinnern, dass dort eine Mühle gestanden habe und abgebrannt sei, dann habe die Gemeinde das Grundstück gekauft und den Eingang ins Rathaus neu gestaltet. Laut den Aufzeichnungen von Onkel Ernst ist das Haus Nr. 91 1742 von Jakob Artes erheiratet worden. Er heiratete die Witwe Katharina Brater (geborene Kraft) und der erste Artes, der im Haus geboren wurde war 1745 Artes Joseph.
LG-René


Lieber Fred!
Es sind auch Fotos vom Kriegerdenkmal dabei. Ein Name ist für mich von Bedeutung. Haberfellner Mathias ist 1917 in Italien gefallen. Er war der Sohn des gleichnamigen Bäckermeisters von Hausbrunn. Der Bäckermeister Haberfellner wohnte auf Nr. 103 (also im übernächsten Haus von unserem jetzigen Bauernhaus) und war mit meiner Ururgroßmutter Elisabeth Artes verheiratet. Mein Urgroßvater Heinrich Artes war sein Stiefsohn, da er bereits in diese Ehe mitgebracht wurde. Als meine Ururgroßmutter gestorben war, hat er eine Nichte seiner verstorbenen Frau geheiratet. (Somit auch eine Nichte deiner Vorfahrin Rosalia Artes) Mit ihr hatte er den Sohn Haberfellner Mathias den jüngeren, der im Krieg 1917 gefallen ist.- LG-René

Ich hoffe du kannst den Rundgang in Bildern genießen


Lieber Fred!
Es gibt in der Geschichte eigentlich nur 2 berühmte Menschen aus Hausbrunn. Der eine ist Gottfried von Preyer - Domkapellmeister in St. Stephan in Wien, der direkt neben der Kirche von Hausbrunn geboren ist und der für den Ort eine Schule gegründet hat und in Wien ein Kinderspital gestiftet hat.
Der Zweite berühmte Sohn von Hausbrunn ist Dr. Asperger. Dieser hat das Aspergersyndrom entdeckt. Es ist eine Form von Autismus bei Kindern.- LG-René


Lieber Fred!
Hausbrunn war ein Straßendorf. Die Häuser waren eng aneinandergebaut. In der Mitte war die Straße. Laut Einheimischen gab es an 2 Stellen der Straße eine Art Stadttor um sich besser verteidigen zu können. aus dem
Straßenverlauf kann man diese Stellen noch gut erkennen und sie Stimmen mit den Angaben der Bewohner überein. Während der Schwedenkriege (im 30 jährigen Krieg) war dies für die Bewohner eine Hilfe zu überleben. Es soll
unterirdische kleine Tunnel gegeben haben, um leichter flüchten zu können und um Habseligkeiten zu verstecken. Diese Tunnel werden bei uns Erdställe genannt. Es gibt sie wirklich, denn ich habe einen bei der Nachbarin auf Nr. 103 im Erdkeller gesehen. Lieben Gruß René


Lieber Fred!
Zur Erläuterung: Der Schustermeister Artes bzw. dessen Frau waren die letzten Artes, die in dieser Ortschaft gelebt haben. Das Haus 194 ist bereits dem Verfall preisgegeben. Es wohnt zur Zeit jemand illegal darin, da wegen der Baufälligkeit, so wurde es mir berichtet, bereits ein Abbruchbescheid ausgestellt wurde. Die Stieftochter vom Schuster hat mir erzählt, es ist bei Regen immer ein Sturzbach vom Berg bis zum Haus heruntergelaufen, das Haus war sehr feucht und alle waren froh, dass sie mit dem Haus nichts mehr zu tun haben. Auf der rechten Seite des Hauses ist die Schusterwerkstatt gewesen. Der alte Haupteingang war in der Mitte des Hauses, wie man auf dem alten Familienfoto im Hintergrund auch noch vermuten kann. Der Eingang wurde zugemauert um ein Zimmer zu gewinnen, als das 3. Kind des Schusters geboren war (1 Stieftochter - Frau Huber und 2 Töchter). Frau Huber wurde von seiner Gattin in die Ehe mitgebracht. Sie ist die Tochter des Schusters Frühbeck (der im Krieg gefallen ist). Dieser Name taucht übrigens wie du weißt auch bei unseren Verwandten auf. Den Grabstein der letzten Artes hier im Ort der nicht mehr existiert, habe ich noch aufgenommen und ebenfalls mitgeschickt.-LG René

Lieber Fred!
Nachdem du mir so interessante Fotos geschickt hast, habe ich für dich einen Rundgang durch Hausbrunn gemacht und für dich Fotos gemacht, damit du das Flair dieser alten Ortschaft einatmen kannst. Habe die Fotos verkleinert, damit ich sie besser versenden kann. Ich hoffe es ist auch etwas interessantes für dich dabei und ich glaube du wirst sehen warum ich hier mein altes Bauerhaus gekauft habe. Es ist mit meinen Augen, und
das werden die Fotos bestätigen, für mich ein historisch und romantisches Erlebnis hier zu sein.- Lieben Gruß -René


Hallo Fred!
Freut mich von dir zu lesen und vor allem, dass es euch gut geht. Danke für die vielen Informationen. Bin heute im Dienst und kann mir darum leider nicht alles in Ruhe durchschauen, aber ich antworte dir gleich um dir auch
mitzuteilen, dass es uns auch gut geht. Wir sind oft in Hausbrunn. Haben begonnen den alten Keller dort zu renovieren. Es gab bis vor ca. 15 Jahren noch eine Frau Artes in Hausbrunn. Sie war die Witwe des Schustermeisters Artes. Den Grabstein, den es mittlerweile nicht mehr gibt, habe ich fotografiert und in Ancestry gestellt. Ich habe ihre Tochter kontaktiert und einige alte aber nicht ganz alte Fotos kopiert, ich denke ich habe sie auch bereits in Ancestry eingetragen, aber ich bin nicht ganz sicher, kann aber hier im Spital nicht auf die Seite zugreifen. Leider hat diese Tochter (Frau Huber) von ihrem Stiefvater und seinen Vorfahren kaum Unterlagen und weiß auch recht wenig, sie ist auch sehr krank.

Einstweilen wünsche ich dir alles Liebe -René


Lieber Fred!
Anbei ein paar Fotos von unserem alten Bauernhof in Hausbrunn (Nr.105) und dem Keller, den wir renovieren. Der Bauernhof wurde 1895 gebaut und ist der übernächste Bauernhof von meiner Ur-Urgroßmutter Elisabeth Artes (die auf Nr. 103 die Frau des Bäckermeisters war), einer Schwester von Rosalia Artes (Fest). Auf einem Bild vom Berg über das desolate Presshaus, mit Blick zur Kirche, kann man rechts dieses Haus Nr. 103 sehen. Der Keller ist vermutlich noch aus dieser Zeit. Es gibt dort nämlich einen Erdstall, den mir die Besitzerin gezeigt hat. Es gab dort noch immer eine Bäckerei bis vor einigen Jahren. Die Bäckerei hat der Schwiegervater der jetzigen Besitzerin (Frau Schodl) von Mathias Haberfellner, dem Mann der Elisabeth Artes übernommen. Sein Sohn war ja 1917 im Krieg gefallen und er hatte
keine Nachfahren. Mein Urgroßvater sein Stiefsohn war zu der Zeit schon in Wien und hatte offenbar keinerlei Kontakt. Es betrieben somit 3 Generationen die Bäckerei. Heute ist es aber ein neues Gebäude. LG-René