Austria, Loweraustria, Mistelbach, Schrattenberg

Informationen über Schrattenberg
Die Gemeinde Schrattenberg wurde 1184 erstmals urkundlich erwähnt. Funde aus der Bronzezeit beweisen aber, dass es an dieser Stelle schon viel früher eine Siedlung gegeben hat. Der Wein hat für Schrattenberg große Bedeutung. Knapp die Hälfte der ca. 500 ha Weingärten, die sich auf den Hügeln rund um Schrattenberg erstrecken, ist mit Rotweinreben bepflanzt. Damit ist die Gemeinde der größte Rotweinproduzent an der Brünnerstraße. In Schrattenberg werden Fotodokumentationen zu den Themen "Schrattenberg einst und jetzt", "Kellegassen im Wandel", "Von der Kirche zum Marterl, vom Marterl zum Kreuz" und "Weidmannsheil" gezeigt.

Kleine Kirchengeschichte Schrattenbergs
Mit der Besitzname unserer Gegend 1056 durch das Bistum Passau und der Besiedelung durch die Bayern nahmen auch die religiösen Bedürfnisse der Ansiedler zu. Die ältesten, urkundlich erwähnten Pfarren sind Gaubitsch (1147) und Falkenstein (1135) wobei Gaubitsch die Passauer Besitzungen und Falkenstein die fürstlichen Besitzungen betreute. Das Anwachsen der Bevölkerung und die große Entfernung brachte es mit sich, dass neben der Mutterkirche Gaubitsch eine Filiale in Böhmisch Krut (Großkrut) notwendig wurde. Die Verbindung der beiden Pfarren bestand bis ins fünfzehnte Jahrhundert.
1192 vertauschte Wichard von Seefeld ein Gut in Gnas gegen das Gut Feldsberg (heute: Valtice). Er dürfte hier auch bald eine Kirche oder Schloßkapelle errichtet haben. Ulrich von Liechtenstein der Minnesänger, kam am 21. Mai 1227 bei seiner Fahrt nach Feldsberg, bestritt dort ein Turnier und berichtete:
Diu husvrou nam mich bi der hant, si wiste mich von den zehant in die kirchen wol getan.
Da immer engste Verbindungen zwischen den Orten Feldsberg und Schrattenberg bestanden, dürfte auch in Schrattenberg mit der Errichtung einer Burg (festes Haus) in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts eine Burgkapelle errichtet worden sein. Der Pfarrer von Böhmisch Krut bestellte einen capellanus expositus in diese Kapelle. Mit der Zeit lockerte sich der Zusammenhang mit der Mutterpfarre Böhmisch Krut, sodass im Jahre 1333 im Lonsdorfer Codex Schrattenberg bereits als Pfarre des Dekanats Stätz (Staatz) erscheint.
1429 findet sich wieder eine Eintragung, die die Pfarre Schrattenberg bestätigt. Bei einer Visitation 1544, angeordnet vom Erzherzog Ferdinand I., stellte man fest: Die Pfarre Schrattenberg hat schon vier Jahre keinen Pfarrer, sodass der durch die Herrschaft der Liechtensteiner geförderte Protestantismus leicht eindringen konnte.
Der Aufforderung wieder einen Pfarrer zu installieren, kam die Herrschaft nicht nach. Erst nachdem Karl von Liechtenstein wieder katholisch wurde, kehrt 1600 auch Schrattenberg zum katholischen Glauben zurück. Der erst mit Namen genannte Pfarrer von Schrattenberg hieß Nikolaus Seiler (1600-1602), von diesen Pfarrer an, sind alle im Ort wirkenden Geistlichen namentlich bekannt.